50 years later in L.A., 2060

Fotocollage, Größe variabel


Fotocollage, v.l.n.r: Teresa Novotny, Bernadette Anzengruber, Veronika Merklein, Foto: Veronika Burger, Text: Veronika Merklein
Fotocollage, v.l.n.r: Teresa Novotny, Bernadette Anzengruber, Veronika Merklein, Foto: Veronika Burger, Text: Veronika Merklein

50 years later in L.A. geht zurück auf die Eröffnungsperformance My name is des performativen Dinners The Hands That Feed You, das ich im Rahmen des Symposiums This Sentence Is Now Being Performed - Research and Teaching in Performance and Performative Art zusammen mit Bernadette Anzengruber und Teresa Novotny organisiert habe.

 

50 years later in L.A. zeigt die drei Organisatorinnen in der leeren Aula der Akademie der bildenden Künste Wien, derselbe Ort, an dem die das performative Dinner stattfand. Es ist auf 2060 datiert.


50 years later in L.A. verkörpert Zukunftsfantasien von am Karriereanfang stehender Künstlerinnen ebenso wie die Rückbesinnung auf gegenwärtige Diskurse und Hegemonien, die DokumentaristInnen wie KünstlerInnen namenlos machen.

My name is

Dramaturgie My name is

 

Die Sprechperformerin Gina Mattiello betritt die Bühne, eine ca.100qm große Fläche aus Tischen, und eröffnet ihre Rede mit „I am aaaa performer.“ Innerhalb dieser Rede stellt sie auch die DokumentaristInnen vor. „On the right Diego Mosca, In the middle Christoph Kolar, On the left Christian Messner, And behind Bernadette Anzengruber - right, middle, left, and behind, right middle...“ Sie weist das Publikum daraufhin sich ihrer selbst bezüglich der Geschichtlichkeit der Dokumentationsmedien gewiss zu sein. „Please always look into the camera, right into the camera, cheese and clack, cheeessse and clack in the middle.“ Während ihres Auftritts wird sie sich das T-shirt „My name is“ anziehen. Von diesem Moment gibt es keine Dokumentation, weil alle DokumentaristInnen ihr gleich tun. Mattiellos Rede endet mit „I am Gina Mattiello, I am 33 years old and I lied.“


Während sich Gina Mattiello zurückzieht, steht die einzige namentlich Benannte vom Tisch auf und umkreist diesen redend. Auf dem T-shirt
der Schauspielerin sieht man in großen Lettern Johanna Witholm stehen, welches sich auf das Satzteil „My name is“ bezieht. Sie verkörpert im
Gegensatz zu Mattiello, die in die Kunstgeschichte eingegangenen KünstlerInnen. In ihrer Rede greift sie auf, was in der Zukunft geschehen
sein wird. („Plusquamperfekt“). Sie redet implizit über die Karriere der drei Organisatorinnen, in dem sie diese in einer Podiumsdiskussion auftauchen lässt (siehe Fotocollage 50 years later in L.A.). Durch Witholm sprechen die Organisatorinnen über Geschichte, Diskurse und Erinnerungen. Die Rede endet mit „The spectators will have listened, amazed at having these historical subjects sitting there, looking at art historical moments and remembering how it was, how it is and how it changed and how“